Spiele und Katastrophen

CATS – Auditorium

25. April 2024 | 20 Uhr

Tsunami-Wellen reißen Häuser und Autos mit sich in den Meeresgrund, Hochhäuser stürzen ab und große Wälder brennen: Bilder der Katastrophen aktivieren Angst in uns, spielen aber auch mit Lust und Faszination der Menschen, die sich hinter jeder Zerstörung eine neue (bessere) Zeit erhoffen. Schon längst gehört der Zustand, in dem wir eine Katastrophe gerade hinter uns und eine weitere direkt vor uns haben, zur Normalität. Wie kann man damit umgehen? Manchmal geht die Kunst mit diesem ernsthaften Zustand „spielerisch“ um. Die bestehenden Denkbilder und Sprachen sollten dabei nicht zerstört werden, sondern auseinandergenommen und anders zusammengesetzt. Die Literatur kann ohne Hass, aber mit Mut, respektvoll und dennoch sehr frech mit den Themen umgehen, bei denen normalerweise niemand lacht. Es kann auch eine Überlebensstrategie sein: Wo das Lachen abhandengekommen ist, entsteht keine kreative Lösung.

Diese Veranstaltung ist kein Vortrag, sondern eine literarische Lesung mit Diskussion mit Marcus Quent (CAPAS Fellow 2023-24, Kunstgeschichte, Kunsttheorie und Ästhetik, Universität der Künste Berlin), Barbara Mittler (worldmaking China, Sinologie, Zentrum für Asien- und Transkulturelle Studien, Universität Heidelberg) und Yoko Tawada. Bei der Lesung werden mehrere Sprachen verwendet (z.B. Japanisch), aber um sie zu genießen, reicht es vollkommen aus, wenn Sie eine Sprache (Deutsch oder Englisch) verstehen.

Die Lesung wird auch live online per Videocall zu sehen sein. Um einen reibungslosen Ablauf und eine genaue Dokumentation zu gewährleisten, bitten wir alle Online-Teilnehmer, sich per E-Mail mit ihrem vollständigen Namen und ihrer Zugehörigkeit/Organisation (falls zutreffend) zu registrieren. Bitte senden Sie Ihre Anmeldung per E-Mail an Xiaojie Chang (

xiaojie.chang@zo.uni-heidelberg.de

bis spätestens 24. April 2024. Der Link für den Online-Zugang zur Veranstaltung wird Ihnen einige Stunden vor Beginn der Veranstaltung zugesandt.

Diese Veranstaltung ist Teil des transdisziplinären kooperativen Projekts Decolonizing Public Engagement zwischen CAPAS und dem Institute of Advanced Studies (IAS) am University College London.

Schriftzeichen

Zur Autorin: Yoko Tawada wurde 1960 in Tokio geboren. 1982 kam sie nach Hamburg und studierte Germanistik. Promotion in Zürich. Seit 2006 lebt sie in Berlin. Die erste Buchveröffentlichung 1987. Sie schreibt auf Deutsch und Japanisch. Zahlreiche Literaturpreise u.a. Akutagawa-Preis (Japan), National Book Award (USA) und Kleist-Preis (Deutschland).